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OPERATION: KÜNSTLICHES KNIEGELENK

Auf dieser Abbildung sieht man verschiedene Stadien eines Verschleißes am Kniegelenk. Das linke Bild zeigt noch ein gesundes Knie mit guter Knorpelbeschichtung der Gelenkflächen. Auf dem mittleren Bild ist dagegen zu erkennen, daß der Knorpel an manchen Stellen ausgedünnt ist, bis sogar der Knochen freiliegt. Das ist ein Endstadium der Knie-Arthrose. Nichtoperative Maßnahmen wie Medikamentenbehandlung, Akupunktur oder das Einspritzen von künstlicher Gelenkflüssigkeit werden hier keinen dauerhaften Erfolg mehr bringen.

Wie funktioniert die Operation "Einsetzen eines künstlichen Kniegelenkes"?

Am Kniegelenk liegen grundsätzlich andere Verhältnisse vor als am Hüftgelenk. Die Gelenkflächen am Knie sind größer und der Bandapparat ist anders konstruiert. Während man in der Hüfte das Bein in fast allen Richtungen bewegen kann, ist das Knie deutlich mehr wie ein Scharnier konstruiert. Am Knie ist es leichter, einen stabilen Kontakt zwischen Knochen und Endoprothese herzustellen. Deswegen braucht man hier nicht unbedingt lange, in den Knochen gesteckte Prothesenverankerungen. Am Knie ist es eher möglich, mehr oder weniger nur die verschlissenen Gelenkflächen mit einer neuen Oberfläche zu versehen. Ebenso wie an der Hüfte werden üblicherweise die Gelenkflächen beider Gelenkpartner, also sowohl von Oberschenkel-, alsauch Unterschenkelknochen ersetzt. Oft, aber nicht immer, erhält auch die Rückfläche der Kniescheibe eine neue Beschichtung.

In diesem etwas auseinandergenommenen Modell erkennt man die verschiedenen Prothesenanteile, der Knochen ist halbtransparent noch zu sehen. Im Einzelnen ist das der metallische Ersatz, der wie eine Schicht auf den beiden großen Gelenkrollen des Oberschenkelknochens liegt, dann eine ebene Fläche, die auf dem Schienbeinkopf aufliegt, und als drittes dazwischen eine Schicht aus dem Kunststoff Polyäthylen.

Ein ganz wichtiger Punkt, den man beim Operieren berücksichtigen muß, ist eine korrekte Beinachse. Nach der Operation soll weder ein O-Bein noch ein X-Bein bestehen. Um das möglichst gut hinzubekommen, müssen die Knochen millimetergenau vorbereitet werden, bevor die künstlichen Gelenkflächen aufgesetzt werden. Diese Vorbereitung muß der Chirurg entweder nach Gefühl und Augenmaß hinbekommen, oder er holt sich technische Hilfe.

In der Knieendoprothetik verwenden unsere Operateure grundsätzlich ein hochmodernes Navigationssystem, das speziell für solche Operationen entwickelt wurde. Dieses System beruht darauf, daß mit Hilfe von 2 Sensoren, die ein Stück auseinander stehen, gewisse Meßpunkte anvisiert werden. So wie uns beim Sehen mit 2 Augen ein räumliches Sehen möglich ist, so kann ein Computer mit Hilfe von zwei Sensoren die Position dieser Meßpunkte im Raum bestimmen.

Im Falle der Knieoperation werden die Meßpunkte am Oberschenkel und Unterschenkel befestigt. Dann kann der Computer genau berechnen, wie die aktuelle Beinachse ist. Es wird somit bestimmt, ob ein O-Bein, X-Bein oder ein gerades Bein vorliegt, und es ist eine ganz genaue Kontrolle möglich, wie der Knochen für das Implantat vorbereitet werden muß.

Bevor die Implantate verankert werden, wird so sichergestellt, daß man nach der Operation keine Überraschungen erleben muß. Aus unserer Sicht ist das eine ganz wichtige Technologie, um den Patienten das bestmögliche Operationsergebnis zu bieten.

Qualität hat wie immer ihren Preis. Solche Navigationssysteme sind nur bei wenigen Endoprothesen-Herstellern verfügbar. Die Navigationsgeräte selbst sind teuer, und auch die Implantate gehören in das obere Preissegment. Im deutschen Abrechungssystem wird von den Krankenkassen für das verwendete Endoprothesematerial eine Pauschale bezahlt. Aus wirtschaftlicher Sicht wäre es daher für den Operateur bzw. das Krankenhaus günstig, möglichst preiswerte Endoprothesen einzusetzen. Wir verwenden aber ausschließlich diese hochwertigen Endoprothesensysteme aus deutscher Produktion.

Teurer für uns, aber gut für unsere Patienten.

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